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MEISTERWURZ PEUCEDANUM
OSTRUTHIUM L. IMPERATORIA
OSTRUTHIUM L. Doldengewächs,
Alpen- und Pyrenäenpflanze. Angelikawurz,
Bergwurz, Brustwurz, auch europäischer Ginseng. Heilpflanze
des Jahres 2008 Diese Pflanze gilt als eine germanische Pflanze. Sie wird in den antiken Schriften nicht erwähnt.
Heute noch gilt sie in den skandinavischen Ländern als Heilpflanze. In den
botanischen und medizinischen Schriften des Mittelalters, die Großteils auf den
antiken Schriften fußen, gibt es keine Beschreibungen. Erst der Vater der Botanik Bock („KreutterBuch“, 1539) zitiert ihn. Er wurde v.a. als die Pflanze gegen alle pestartigen Krankheiten (wie die Bibernelle) benützt. Auch
war sie bei allen Pferdekrankheiten im Einsatz. Jedenfalls
gilt sie seit dem Mittelalter als eine der „führnehmsten Kräuter“. Bei uns (im
gesamten Alpenraum) steht sie heute noch, wie der aus ihr gebrannte Schnaps, in
hohem Ansehen. Heilwirkungen: Die Extrakte aus der Wurzel (im Frühjahr gesammelt ist sie am kräftigsten) gelten als magenstärkend, schweiß- und harntreibend, krampflösend. Antiepileptikum. Zauberpflanze: Half Hexen zu vertreiben. Die Wurzel in der Johannisnacht gegraben, auf die
Stalltüre gelegt, lässt Hexen nicht herein. Räucherpflanze:
In Tirol räuchert man heute noch zu Weihnachten mit Meisterwurz. VORSICHT beim
Sammeln! Er lässt sich mit anderen sehr giftigen Doldenblütlern leicht
verwechseln
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