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ENGELWURZ ANGELICA
ARCHANGELICA OFFICINALIS L. HEILIGENGEISTWURZ Lichtpflanze. Es werden 2
Arten unterschieden: Eu-
Archangelica: Bergpflanze, heimisch in den nordischen Ländrn. Grönland, Island, nördl. Skandinavien,
Norddeutschland, Tatra, Himalaya... Archangelica
Lihoralis: Strandpflanze
des Nordens. Derber, härter, das Aroma schärfer. Alte
Heilpflanze, deren Heilkraft v.a. in der Welt des Äthers, der Welt der Engel zu
finden ist. In den
nordischen Ländern wahrscheinlich seit dem 12 Jahrhundert bekannt und hoch
geschätzt. Die Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts schreiben ihr besonders zu, „gifft auszutreiben“. Als die Pest über Europa zog, soll die Pflanze neben Bibernell und Blutwurz als Preservativum gewirkt haben (Hoher Gehalt an ätherischen Ölen). Ein Jahr nach der Rückkehr des Kolumbus brach im französischen Söldnerheer die „Französische Krankheit“, Lues und Syphillis aus. Doch Einreibungen aus Engelwurz, Rosmarin, verschiedenen Essigen und Harzen, die auch bei der
Pestgeholfen hatten, halfen diesmal nicht. Von Paracelsus hoch geschätzt. Die Wurzel gekaut, schien gegen Ansteckung geholfen zu haben.
Ärzten wurde empfohlen, ie bei Krankenbesuchen im Munde zu behalten. Im Mittelalter
„Theriak-Pflanze“ und seither in den Klostergärten angebaut. Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Furanocumarine, Harze, Wachs, Stärke, Pectin, Zucker, .. Heilwirkungen: Stärkung des
Nerven- und Drüsensystems. Wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Zauberpflanze:
Ähnlich dem Liebstöckl, soll es den Menschen beliebt machen. Vorsicht: Kann
leicht mit dem tödlich giftigen Schierling verwechselt werden!
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